Aber
es ist halt eine Bavaria mit den üblichen Problemen: Steuerstand, Notpinne,
Heckschutzleiste.. Man muss wachsam sein!
Landtag
auf Porto Santo: Inselrundfahrt.
Übrigens, Christoph Kolumbus heiratete hier
die Tochter des Gouverneurs und lebte einige Zeit auf dieser Insel.
Wir müssen weiter, heute ein kurzer Schlag bis Madeira, 40 sm. Der Yachthafen von Funchal ist hoffnungslos überfüllt, wir weichen aus in den Südosten von Madeira.
Gute Entscheidung,
hier ist eine ganz neue und moderne Marina entstanden: die Marina Quinta do Lordes
Wir
segeln 5 Tage und Nächte vor dem Wind und erreichen Porto Santo, die kleine
Insel 40 sm vor Madeira.
Porto
Santo, wir liegen in dem kleinen, angenehmen Hafen, direkt daneben beginnt der
herrliche Sandstrand. Boot und Leute "klarmachen". Duschen mal wieder
nach fünf Tagen - das tut gut!
Mit der gehissten ARC Flagge werden wir in Las Palmas professionell und freundlich begrüßt, erhalten die vorbereiteten Unterlagen und einen reservierten Liegeplatz in der großen Marina Muelle Deportiva.
Hinter uns liegen 1000 erlebnisreiche Seemeilen.
25.10.2011,
Crewwechsel, die Sachsen sind eingetroffen.
Vor
uns liegt ein längerer Schlag, zwei bis drei Tage werden wir für die 270 sm bis
Isola Graciosa in den Kanaren sicher brauchen. Und das Wetter treibt uns, wir wollen aus dem
Einfluß des Sturmtiefs raus.
Also, das Boot schwerwetterklar machen und Start am
26.10. bei 6 Windstärken aus SW und ordentlich Welle, die sich in den vergangenen Tagen aufgebaut hatte.
Wir
sind zwei Tage und Nächte unterwegs. Ein ausgefeilter Wachplan regelt das
Treiben an Bord.
Wir starten am 15.Oktober in dem kleinen Hafen von Cascais, 20 km westlich von Lissabon bei 2 -3 Windstärken aus West.
Da können wir uns langsam an die langen
Atlantikwellen gewöhnen. Erst in den nächsten Tagen wird der Wind auf 5 - 6 Bft
zunehmen.
Landtag
auf Madeira: Natürlich sollte man sich
für diese herrliche Insel mehr Zeit lassen. Aber wir müssen in zwei Tagen
weiter in Richtung
Kanaren starten. Auch das Wetter - ein kräftiges Sturmtief
über den Azoren - mahnt zur Eile.
Also
ziehen wir das touristische Wochenprogramm an zwei Tagen durch:
Stadtbummel
Funchal, Inselrundfahrt Madeira, 580m hohe Atlantiksteilküste, in den Bergen,
Santana, enge kurvige Küstenstrassen, Levada-Wanderung!
...und Proviant
fassen, morgen kommen die Sachsen!
Ich
dränge auf Tempo, möchte Isola Graciosa nicht bei Dunkelheit erreichen, enge
Durchfahrt zu Lanzarote, unbekannter Hafen.
Würden wir in der kleinen Marina
überhaupt einen Platz bekommen? Oder sollten wir lieber in die Ankerbuchten
nördlich des Hafens ausweichen?
Endlich
Land in Sicht, die Kanaren. Mit etwas Glück bekommen wir im Hafen auf Isola Graciosa einen Liegeplatz für eine Nacht.
In den nächsten Tagen dann weiter an den Ostküsten von Lanzarote und Fuerteventura.
Stopps und Landtage in Rubicon (Süden von Lanzarote) und Castillo (auf Fuerteventura).
Es liegen knapp 600 sm vor uns. Wir werden fünf bis sechs Tage und Nächte unterwegs sein.
Was ist wichtig auf so einem langen Schlag?
- laufenden
Kontrollen am Boot, um Probleme rechtzeitig
erkennen zu können,
- Einhaltung des
Wachplanes. das ist umso wichtiger, da wir nur vier Mann
an Bord sind. Also 2
Stunden Wache, 2 Stunden
Bereitschaft, vier Stunden Ruhe. Und das Tag und Nacht
über
mehrere Tage,
- Ordnung im Boot
und in den persönlichen Dingen, auch wenn es
nachts 4 Uhr ist, Sachen ordnen,
Tee kochen, waschen, ...
die einfachsten Dinge werden sehr wichtig, und
- die Crew muss
zusammenpassen, Zuverlässigkeit, Verant-
wortung, Einsatz.
Aber wenn das erst mal alles
"eingespielt ist, vergeht die Zeit wie im Flug!
Auf zu den letzten 100 sm bis Las Palmas. Dazu verlassen wir Castillo am Morgen mit dem Ziel, ganz im Süden von Fuerteventura einen kurzen Ankerstopp einzulegen.
Abendessen, kurze Pause bei herrlichem Sonnenuntergang, dann Start gegen 22 Uhr mit Kurs West, ich möchte am kommenden Tag rechtzeitig in Las Palmas zum "ARC check in" sein.
In der Nacht frischt der Wind auf, die Düse zwischen den
Inseln verschafft uns noch ein paar herrliche Segelstunden unter dem Orion.
Aber Achtung, es sind auch viele große Schiffe unterwegs, also nicht nur in die
Sterne schauen!
Wir fahren eine Bavaria 39c, "Via con me", komm mit mir.
Die
Eignerin, Marina, hat das Boot ausgezeichnet ausgerüstet - es fehlt
buchstäblich an Nichts.
Die "Via con me" ist von der Bilge bis an
Deck voll bepackt: Sicherheitsausrüstung, Proviant, eine umfassenden maritime
Bordbibliothek, Kartenmaterial, Kaffeemaschine, Werkzeug, Handstaubsauger,
Bordapotheke, ...
Segeln
auf dem Atlantik
- das stand schon
immer auf dem Plan!
Doch
wie lassen sich lange Schläge im Atlantik mit Urlaub und Sonneninseln
verbinden?
Da
kam das Angebot zur Überführung einer Yacht von Portugal über Madeira bis in
die Kanaren. Porto
Santo, Madeira, Lanzarote,Fuerteventura, Gran Canaria - das
klingt gut. 1.000 Seemeilen Atlantik!
Die Crew stand schnell fest.
Aber
es wird halt ein Überführungstörn sein, mit dem typischen Zeitdruck und den
Fragen: Wird die
Yacht rechtzeitig in Lissabon starten können, werden wir
Madeira pünktlich erreichen und werden
wir zum Termin in Las Palmas anlegen
können, damit die Yacht für die ARC 2011 vorbereitet werden kann?